Rosalie lebt!

Rosalie geht die Strasse entlang, mit grossen Schritten, halb bewusstlos vor Freude. Sie wollte nach Hause und so tanzte sie unbeschwert zum Bahnhof. «Wann fährt der nächste Zug nach Deutschland?» «Kommt darauf an, wohin Sie wollen.» «Das ist ganz egal.», erwiderte Rosalie. Sie folgte dem grossen Mann im blauen Anzug der Bahngesellschaft zum Gleis 23 und stieg in den Zug Richtung München. Sie musste nicht bis zur Endstation fahren und stieg nach 2 Stunden aus. Nach kurzer Zeit hatte sie den Bahnhof verlassen und wartete draussen auf ein Taxi. Die Sonne war hervorgekommen und es wurde wärmer. 3 Minuten später sah sie ein schwarzes Taxi, stieg ein und sagte dem Fahrer, wo sie aussteigen wollte. Zu Hause angekommen, rief sie ihre beiden Freundinnen an. Doch sie nahmen das Telefon nicht ab. «Das musste ich leider tun.» «Was?» «Sie ist gestorben» «Wer?» «Lore natürlich! Du wolltest eine unerwartete Wendung und jetzt hast du sie.» «So war das nicht gemeint! Wie ist es passiert?» «Krebs, die gleiche Art wie du.» Rosalie war ganz verwirrt. «Und Silvia?» «Die hat ein Hirntumor heimgesucht. Traurige Art zu sterben.» «Warum? Warum musste das denn sein?» Rosalie war es so, als ihr jetzt, da ihre einzigen Freundinnen gestorben waren, der Tod lieber gewesen wäre. «Alles hat seinen Preis! Das solltest du wissen. Aber wenn du willst, kannst du es selbst beenden. Ich kann dich wieder krank machen. Aber deine Freundinnen werden im Jenseits bleiben.» «Nein, lass mich neu beginnen. Ich bin jung und kann all dies tun, was ich früher verpasst hatte.»

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